Das God-Centered Design Canvas (GCDC) – Teil 1

Für eine pragmatische Beschreibung des Geschäftsmodells eines Unternehmens hat sich in den letzten Jahre – zu Recht – das Business Model Canvas (BMC) von Alex Osterwalder etabliert (hier im Video erklärt). Es ist mittlerweile sogar beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zu finden.

 

 

Eine Variante des BMC, die speziell auf Unternehmen in der Gründungsphase zugeschnitten ist, ist das Lean Canvas (LC). Dessen Entwickler Ash Maurya erklärt in einem Blog-Beitrag, weshalb er für Start-ups diese Anpassungen vorgenommen hat. Eine der vielen Beschreibungen dieses Werkzeugs findet sich bei den business design people.

 

 

Für beide Canvas gibt es auch Online-Tools, z.B. Business Model Fiddle für das BMC oder der Canvanizer, der die Erstellung beider erlaubt.

Die Frage ist nun: Wie können wir diese Tools im Rahmen des GCD verwenden, welche Adaptierungen oder Erweiterungen sind notwendig?

Beide Modelle entstammen einem auf den Menschen ausgerichteten Denken: Alles kommt von Menschen (Unternehmer, Mitarbeiter, Partner) und geht hin zu Menschen (Kunden). Wir möchten uns aber hier auf Gott ausrichten, von dem alles kommt und zu dem alles streben sollte.

Mein Vorschlag, den ich – wie alles hier – zur Diskussion stelle, ist, einen GCD-Layer über die Canvas zu legen! Denn wir können Gott (auch hier) nicht einfach in ein Kästchen sperren, sondern alle Felder der Canvas sollten mit Gott in Verbindung gebracht werden. In allen Bereichen existieren göttliche Prinzipien und kann Gott inspirieren. Der GCD-Layer ist sozusagen die himmlische Perspektive, die wir auf die Erde holen und die sich im Business Model manifestiert. Wie im Himmel so auf Erden.

 

 

Schauen wir uns einmal die Felder aus der GCD-Perspektive an:

  • Customer Segment: Welche Kunden könnten für uns als Christen besonders im Fokus stehen, z.B. Randgruppen der Gesellschaft, Suchende, Multiplikatoren für das Evangelium?
  • Value Proposition: Welches zentrale oder auch zusätzliche Wertversprechen kann den Menschen etwas Gutes tun, sie in ihre Berufung führen, Christus sichtbar und das Reich Gottes erlebbar machen?
  • Channels: Ganz sicher ist hier auch das Gebet ein Kanal zum Kunden!
  • Customer Relationship: Wie sieht eine liebevolle, barmherzige und dienende Kundenbeziehung aus?
  • Revenue Streams: Neben Überlegungen zu einer fairen Preisgestaltung und Profitabilität können wir auch dafür beten und darauf vertrauen, dass Gott uns versorgt, wenn wir in seinem Sinne wirtschaften und säen.
  • Key Resources: Als christliche Unternehmer sollten wir einen besonderen Blick auf unsere Mitarbeiter als (potentielle) Kinder Gottes haben.
  • Key Activities sind auch Beten und Beziehungen liebevoll pflegen.
  • Key Partners: Wie wählen wir unsere Partner aus? Bevorzugt christliche Unternehmen? Oder ganz bewusst nicht, um gottferne Menschen zu segnen und mit dem Reich Gottes in Kontakt zu bringen?
  • Cost Structure: Hier gehören Überlegungen zum Zehnten mit hinein.
  • Problem (LC): Welche Probleme könnten Gott am Herzen liegen?
  • Solution (LC): Wie sieht die göttliche Lösung dafür aus, wie kommen wir deren Offenbarung näher?
  • Unfair Advantage (LC): Ganz sicher, Gott als Verbündeter ist ein „unfairer“ Wettbewerbsvorteil. Also machen wir uns diesen bewusst und arbeiten mit Gott zusammen – Ihm zur Ehre.
  • Key Metrics (LC): Neben den reinen Businesskennzahlen könnten Schlüsselkriterien auch Heilungen, Bekehrungen oder greifbare Nächstenliebe sein.

All dies sind nur spontan heruntergeschriebene Gedanken. Es gibt eine Fülle von Dingen, die hier stehen könnten. Es ist faszinierend, wie die Sicht aus einer himmlischen Perspektive  auf die Canvas inspiriert, im Business wirklich am Reich Gottes zu bauen.

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich in einem zweiten Teil versuchen, das Ganze noch mehr zu systematisieren. Bis dahin hoffe ich auf anregende Diskussionen hier oder auch in der GCD XING-Gruppe.